Es gibt Projekte, die fangen entspannt an: bisschen Möbel rücken, hier und da was neu machen – fertig. Und dann gibt es unser Büro- und Hausaufgabenzimmer. Von der ersten Minute an war klar: Das wird kein „wir streichen mal eben“ sondern ein Abriss in Reinform. Und ehrlich? Genau das macht’s spannend.
1. Ausräumen – die Entrümpelungs-Olympiade
Der erste Schritt: alles raus. Klingt banal, ist aber fast ein eigenes Fitnessprogramm. Wir haben in dem alten Zimmer Kartons entdeckt, die wahrscheinlich älter sind als mein mittlerer Sohn, und Möbelstücke, die schon beim bloßen Anschauen um Hilfe riefen.
Jeder, der schon mal einen Raum entrümpelt hat, weiß: Man startet hochmotiviert und denkt, in einer Stunde ist man fertig. Drei Stunden später sitzt man auf einem wackligen Stuhl, schwitzt wie nach einem Marathon und fragt sich, wer eine Kiste mit „Diverse Kabel“ aufgehoben hat. Hier dann noch ein alter Tresor, aber: irgendwann stand der Raum tatsächlich leer. Und das war schon ein bisschen so, als würde man einen Level-Boss besiegt haben.


2. Tapeten – der Endgegner in Schichten
Dann kam der Punkt, an dem ich ernsthaft überlegt habe, einen Priester zu rufen: Tapeten abkratzen.
Normalerweise: Wand anfeuchten, Tapete runter, fertig. Aber nein. Hier war es anders. Der Raum hatte beschlossen, uns alle Tapetengenerationen der letzten 40-60 Jahre auf einmal zu präsentieren.
Wir reden von:
- einer Schicht Blümchenoptik (vermutlich 80er, inklusive Retro-Vibes),
- darüber irgendeine Wischtechnik, die damals bestimmt als modern galt,
- und so weiter, bis wir bei Schicht fünf angelangt waren.
Jede Lage klebte fester als die vorherige. Ich schwöre, irgendwo dazwischen war Kleister im Spiel, der vermutlich auch als Sekundenkleber durchgegangen wäre. Das Ganze war weniger „Tapete ab“ und mehr eine Mischung aus Archäologie und Nahkampftraining.


3. Der Boden – Linoleum vs. Nerven
Nach dem Tapetenmassaker dachte ich: „Jetzt wird’s einfacher“. Ha, Pustekuchen. Unter dem alten Kram kam ein Linoleumboden zum Vorschein.
Linoleum, für alle, die’s noch nie rausgerissen haben: Das Zeug ist quasi der Hulk unter den Bodenbelägen. Festgeklebt, als hätte jemand gesagt: „Lasst uns mal sicherstellen, dass dieser Boden für die Ewigkeit hält – auch nach einer Apokalypse.“
Jeder Quadratzentimeter wollte einzeln rausgehebelt werden. Dazu dieser ganz spezielle Geruch, der sich sofort in der Nase festsetzt. Ein Traum.
Aber als der Boden endlich draußen war, passierte etwas Magisches: Das Zimmer wirkte plötzlich doppelt so groß, heller, luftiger. Fast so, als hätte er aufgeatmet.
4. Wasser marsch – leider aus der Wand
Als wir dachten, wir hätten das Schlimmste hinter uns, kam die nächste Überraschung: nicht ein, sondern direkt zwei Wasserschäden.
Die Wand an einer Ecke war feucht, der Putz bröckelte, und schnell war klar: Da hat die undichte Dachterrasse oben drüber ihr Unwesen getrieben.
Und das ist genau der Moment, in dem man innerlich kurz zusammenbricht. Denn während Tapeten und Boden zwar nervig sind, aber mit Spachtel und Geduld lösbar, heißt Wasserschaden: Ursachenforschung, Wand aufmachen, trocknen, sanieren. Ein richtiges Extra-Level, das keiner wollte. Aber es musste sein, sonst wäre die ganze Mühe umsonst gewesen.



5. Wände glätten und verspachteln – die Schönheitskur
Nachdem das Drama mit der Feuchtigkeit erledigt war, durften wir uns endlich wieder konstruktiveren Aufgaben widmen: Vorsatzschalung inkl. Dämmung, verspachteln, verputzen, Löcher schließen. Sozusagen die Schönheits-OP für unseren Raum.


Hier zeigt sich auch, wie wichtig Vorbereitung ist. Denn man merkt sofort: Eine Wand mit fünf alten Tapetenlagen und Wasserschaden braucht Liebe – und ordentlich Spachtelmasse. Nach ein paar Durchgängen war klar: Die Basis steht. Jetzt haben wir glatte, saubere Wände, die endlich bereit für den nächsten Schritt sind.
6. Neue Elektrik – der Strom macht’s möglich
Kommen wir zum Herzstück moderner Räume: Strom.
Ein Raum, der gleichzeitig Büro und Hausaufgabenzimmer werden soll, braucht mehr als „die eine Steckdose da hinten in der Ecke“.
Also: Leitungen neu, Steckdosen dazu, Licht neu gedacht. Ein Arbeitsplatz ohne Kabelchaos? Ja bitte! Und für die Kinder ist es Gold wert, wenn Tablets, Lampen und Co. alle einen Platz finden, ohne dass man Mehrfachsteckdosen stapeln muss wie Tetris.
Zwischenfazit: Der Raum im Rohzustand
Gerade sieht unser Raum aus wie eine Mischung aus Abrisshaus und Kunstprojekt. Aber das ist genau der Punkt: Man sieht, was alles geschafft ist – und was noch kommt.
- Alles Alte ist raus
- Tapeten-Bunker abgetragen
- Linoleum verbannt
- Wasserschäden behoben
- Wände neu und geglättet
- Strom zukunftssicher gemacht
Das klingt nach einer Menge Arbeit – und war es auch. Aber das Fundament ist gelegt.
Ausblick: Jetzt wird’s bunt (und ein bisschen schöner)
Beim nächsten Schritt geht’s dann endlich ans Streichen, Akustikpaneele von planeo, neue Deckenplatten und den neuen Boden. Kurz: von Baustelle Richtung Wohlfühlraum. Und ich sag’s euch: Nach dieser Vorarbeit freue ich mich darauf wie ein Kind auf Weihnachten. Dank der Firma Seebauer konnten wir uns anhand der Farbkarte Muster bestellen um einen Probeanstrich vorzunehmen. Lasst euch überraschen für welche Kombi wir uns entschieden haben 😉





Stay tuned – es bleibt chaotisch, laut und (hoffentlich) bald richtig schön.
 
            
             
         
                 
    
                               
                                   
    
 
                                    
 
                                                                                    