Der erste Schultag ist ein bisschen wie Silvester: Man hat hohe Erwartungen, versucht an alles zu denken – und am Ende vergisst man irgendwas Wichtiges (wie Taschentücher… oder die eigene Fassung). Als Vater von mittlerweile drei Kindern, davon eins bereits schulpflichtig, habe ich ein paar Dinge gelernt. Manche auf die harte Tour.

Hier kommen meine persönlichen Tipps für euch – ungeschönt, praktisch und komplett daddyhero-erprobt.


1. Der Schulranzen ist kein Hochzeitskleid

Er muss nicht perfekt aussehen – er muss sitzen. Klingt logisch, wird aber oft vergessen. Der Ranzen sollte gut gepackt sein (nicht zu schwer!) und richtig auf dem Rücken sitzen. Am besten am Tag vorher alles Probe tragen lassen – inklusive Inhalt.


2. Frühstück: Nervennahrung für alle

Ein halbwegs gesundes Frühstück hilft, aber am ersten Schultag darf’s auch mal der Lieblingstoast mit extra viel Schokocreme sein. Für die Eltern empfehle ich: doppelt starker Kaffee und nichts, was krümelt – ihr werdet sowieso schon nervös genug zittern.


3. Die Schultüte: Kein Wettkampf, bitte

Klar, die Dinger sind inzwischen fast größer als die Kinder. Aber mal ehrlich: Die Inhalte zählen mehr als die Deko. Kleine Spiele, Snacks, ein Glücksbringer oder ein cooler Radiergummi reichen völlig. Und ja – ein kleiner Nervennotfall-Schokoriegel darf rein.


4. Outfit: Kindgerecht, nicht Instagram-gerecht

Lasst euer Kind mitentscheiden, was es anziehen möchte. Es soll sich wohlfühlen – nicht wie beim Fotoshooting fürs Modekatalog-Cover. Am besten auch Ersatzklamotten im Ranzen verstauen, falls der Tag doch etwas „nassfröhlicher“ wird.


5. Taschentücher nicht vergessen

Nicht für die Kinder – sondern für euch. Dieser Moment, wenn euer Kind mit Schultüte, Zahnlücke und Ranzen in Richtung Klassenzimmer tapst… Gänsehaut. Und ja: Man darf sich eine Träne verdrücken. Oder zwei.


6. Die Kamera läuft… aber mit Maß

Ein paar Fotos sind schön – aber lasst das Handy danach auch mal stecken. Genießt den Moment live. Die Erinnerung bleibt sowieso besser im Kopf als auf der SD-Karte.


7. Zeitpuffer einplanen – wirklich!

Am besten 15 Minuten mehr einrechnen, als ihr denkt. Zwischen Zähneputzen, „Wo ist meine Schultüte?!“ und „Papa, ich muss nochmal…“ geht die Zeit schneller weg als die Pausenbrotbox im Schulranzen.


8. Kleiner Schulweg-Check

Vorher mal gemeinsam zur Schule laufen oder fahren – nicht nur wegen der Strecke, sondern auch zur Beruhigung. Und: am ersten Tag ruhig mitgehen. Ist kein Zeichen von Überfürsorglichkeit, sondern von Interesse.


9. Der Ranzen bleibt erstmal in der Klasse – nicht in Papas Hand

Auch wenn’s schwerfällt: Euer Kind schafft das. Den Ranzen trägt es selbst – auch wenn er größer ist als der Kinderrücken. Das ist Schule. Das ist der erste große Schritt.


10. Feier nach der Einschulung: Keep it simple

Kuchen, Kakao, Familienfoto. Mehr braucht es eigentlich nicht. Wer eine Großfamilie oder Freunde einlädt: Super. Aber übertreibt’s nicht – am Ende zählt, dass das Kind einen schönen Tag hatte und nicht in die Catering-Logistik eingebunden wurde.


11. Auf Fragen vorbereiten (eure und ihre)

„Wie war’s?“ ist übrigens eine denkbar schlechte Frage. Lieber: „Was hat dir heute am meisten Spaß gemacht?“ oder „Gab’s was Lustiges?“ – bringt viel mehr als „Und? Wie sind deine Lehrer?“


12. Abends einfach Kind sein lassen

Hausaufgaben kommen früh genug. Der erste Schultag ist aufregend, emotional, manchmal überfordernd. Lasst den Tag locker ausklingen – mit einem Hörspiel, einem Lieblingsessen oder einer kleinen Belohnung.


13. Und der wichtigste Tipp: Nicht vergleichen

Jedes Kind startet anders. Manche stürmen ins Klassenzimmer wie Batman in die Bathöhle, andere brauchen ein bisschen länger. Beides ist vollkommen okay. Lasst euer Kind seinen eigenen Schulstart erleben – und begleitet es einfach mit einem guten Gefühl.


Fazit vom Vater an der Schulfront:
Der erste Schultag ist ein besonderer Meilenstein – für die Kinder und uns Eltern. Macht euch nicht verrückt. Lasst los, aber bleibt nah. Und vergesst nicht: Nach dem ersten Schultag kommen etwa 2.000 weitere. Also… tief durchatmen, Kamera aufladen – und los geht’s. 💪🎒

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