Wenn du denkst, Klemmbausteine wurden erst in Dänemark erfunden – halt dich fest: Die eigentliche Idee stammt aus England, und zwar von einem Mann namens Hilary Fisher Page. Der war in den 1930ern Spielzeughersteller und wollte Bausteine entwickeln, die Kinder kreativ machen, statt sie nur stumpf nachbauen zu lassen. Seine Marke hieß Kiddi Craft, und seine kleinen Kunststoffsteine mit Noppen und Röhre – ja, genau die Idee, die später weltberühmt wurde – waren ihrer Zeit weit voraus.

Leider bekam Hilary Fisher Page nie den Ruhm, der ihm eigentlich zusteht. Seine Erfindung wurde in Dänemark „neu interpretiert“ – und der Rest ist Geschichte. Aber das, was er begonnen hat, lebt weiter. Heute steht Kiddi Craft wieder auf eigenen Beinen und bringt Sets auf den Markt, die nicht nur nostalgisch, sondern auch richtig gut gemacht sind. Und genau die haben wir getestet – natürlich mit Lenny, meinem Baumeister mit der Geduld eines Fünfjährigen und der Begeisterung eines Feuerwehrmanns im Einsatz.


Der Testtag: Kiddi Craft trifft Familienchaos

Es war ein Samstag – der Tag, an dem ich mir eigentlich vorgenommen hatte, die Garage aufzuräumen. Stattdessen lag plötzlich ein ganzer Berg Kiddi Craft Boxen auf dem Tisch. Lenny grinste, ich ahnte, dass das mit der Garage nichts mehr wird.

Wir haben uns vier Sets vorgenommen:

Vier Themen, vier kleine Abenteuer. Und das Beste: Alle Sets sind kompatibel mit gängigen Klemmbausteinen, fühlen sich aber irgendwie massiver und robuster an. Die Steine rasten satt ein, ohne dass man dabei das Gefühl hat, gleich eine Blase am Daumen zu bekommen.


Der KC1203 Rettungswagen – Kleine Helden in Aktion

Fangen wir mit Lennys Lieblingsset an. Schon beim Öffnen war klar: Hier geht’s um Tempo. Der Rettungswagen kommt mit Blaulicht, Figuren und einer richtig coolen Bauweise. Lenny war sofort im Modus „Tatütata – aus dem Weg!“ und hat den halben Wohnzimmerteppich zur Unfallstelle erklärt.

Das Set lässt sich leicht zusammenbauen – kein Frust, keine 400 Miniteile, die in der Sofaritze verschwinden. Ideal für Kinder im Vorschulalter, die schon etwas Geschick haben, aber noch keine Geduld für stundenlange Bauprojekte.


Der KC1504 Ork-Rammbock – Wenn’s krachen darf

Das Set klingt schon nach Action – und das ist es auch. Der Ork-Rammbock sieht aus wie eine Mischung aus Baugerät und Science-Fiction-Vehikel. Große Räder, massiver Aufbau, bewegliche Elemente – Lenny hat ihn liebevoll „das Zerstörungsauto“ genannt.

Hier merkt man, wie durchdacht Kiddi Craft arbeitet: Die Anleitung ist einfach, aber trotzdem detailreich. Kinder können allein bauen, brauchen aber an ein, zwei Stellen noch mal Papas Hilfe – was ja ehrlich gesagt auch der beste Teil ist.


Der KC1113 Rote Trecker mit Walze und Mähbalken – Klassiker in Kinderhänden

Das Set schreit nach Landluft. Und Lenny, der schon früh eine Vorliebe für alles mit Rädern hat, war sofort begeistert. Der rote Trecker ist nicht nur hübsch, sondern hat bewegliche Teile, die tatsächlich funktionieren. Die Walze rollt, der Mähbalken klappt, und am Ende steht da ein richtig stabiler Traktor, der mehr aushält, als man ihm zutraut.

Was ich besonders mochte: Der Bau ist einfach, aber das Ergebnis sieht richtig gut aus. Kein Plastikspielzeug-Einerlei, sondern etwas mit Charakter – so, wie Spielzeug sein sollte.


Der KC1401 Kiddiz Pack Bautruppe – Teamwork auf dem Bautisch

Dieses Set ist perfekt, wenn mehrere Kinder (oder Eltern und Kind) gleichzeitig bauen wollen. Enthalten sind mehrere kleine Figuren und Baugeräte – quasi eine Mini-Baustelle im Wohnzimmer.

Lenny hat sofort die Schaufel beansprucht, ich durfte die kleine Spitzhacke benutzen (fair, oder?). Nach ein paar Mionuten stand ein ganzes Baustellen-Team auf dem Teppich, bereit zum Einsatz. Hier merkt man richtig, wie Kiddi Craft auf Rollenspiel und Kreativität setzt. Kein stupides Nachbauen, sondern „Was könnte man hier noch draus machen?“ – genau das, was Hilary Fisher Page damals wollte.


Fazit: Kiddi Craft ist zurück – und wie!

Nach mehreren Stunden, einem halben Glas Apfelsaft auf dem Teppich und einem sehr stolzen Lenny kann ich ehrlich sagen: Kiddi Craft hat mich überrascht.

Die Sets sind:

  • stabil (ja, sie überleben sogar eine kleine Kollision mit einem Bobby Car)
  • durchdacht (die Teile sitzen perfekt, nichts wackelt)
  • spielerisch anspruchsvoll, ohne Kinder zu überfordern

Und das Beste: Der Gedanke hinter der Marke – Kinder sollen kreativ bauen, nicht einfach nur kopieren – zieht sich bis heute durch.

Lenny meinte am Ende: „Papa, das war cooler als die anderen Steine.“
Ich hab kurz gezuckt (das sagt man nicht laut), aber innerlich musste ich ihm zustimmen.

Kiddi Craft fühlt sich an wie der Ursprung einer Idee, die nie alt wird: Kinder beim Bauen einfach machen lassen.


Kurz gesagt:
Kiddi Craft ist keine Retro-Marke, sondern ein Stück echter Spielzeuggeschichte, das endlich wieder auflebt – mit tollen Sets, ehrlicher Qualität und einem klaren Ziel: Kinder zum Denken, Tüfteln und Lachen zu bringen.

Und genau dafür steht daddyhero auch.