Schon bei der Geburt sind die Füße eines Babys noch nicht vollständig ausgebildet. Das Fußskelett besteht größtenteils aus weichem Knorpel und ist daher leicht verformbar. Auch im Krabbelalter wirken die kleinen Füßchen noch platt – das ist ganz normal. Erst mit den ersten Schritten beginnt sich das Quer- und Längsgewölbe zu entwickeln. Rund um das sechste Lebensjahr haben Kinder dann meist die Fußproportionen eines Erwachsenen erreicht. Die endgültige Verknöcherung der Fußstruktur ist jedoch erst im Jugendalter abgeschlossen.
Ursachen von Fußfehlstellungen
Fußfehlstellungen können entweder angeboren oder im Laufe der Kindheit erworben sein.
- Angeborene Fehlstellungen entstehen meist durch genetische Faktoren oder eine ungünstige Lage im Mutterleib.
- Erworbene Fehlstellungen hingegen sind oft Folge von Bewegungsmangel, Übergewicht oder ungeeignetem Schuhwerk.
Die gute Nachricht: Weniger als 2 % aller Babys kommen tatsächlich mit einer behandlungsbedürftigen Fußfehlstellung zur Welt. Viele Abweichungen sind harmlos und wachsen sich von allein aus – trotzdem ist Wachsamkeit geboten.
Welche Fußfehlstellungen gibt es?
Die häufigsten Formen sind:
- Knick-Senkfuß
- Plattfuß
- Sichelfuß
- Klumpfuß
- Hackenfuß
Unbehandelt können solche Fehlstellungen langfristig zu Problemen mit den Knien, Hüften oder sogar der Wirbelsäule führen. Eine frühzeitige Untersuchung beim Kinderorthopäden ist daher ratsam – besonders dann, wenn Sie Auffälligkeiten beim Gehen oder an der Fußstellung bemerken.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung richtet sich immer nach Art und Ausprägung der Fehlstellung. In vielen Fällen reicht bereits ein gezieltes Bewegungsprogramm aus. Weitere mögliche Maßnahmen:
- Orthopädische Einlagen
- Nachtschienen
- Gipsbehandlung (in hartnäckigen Fällen)
- Operationen – nur in sehr seltenen Ausnahmefällen nötig
Was Eltern tun können
Die wichtigsten Maßnahmen, um eine gesunde Fußentwicklung zu fördern:
- Achten Sie auf hochwertiges, passendes Schuhwerk
- Bewegung statt Dauersitzen – draußen toben wirkt oft Wunder
- Kontrollieren Sie regelmäßig das Gewicht Ihres Kindes
- Lassen Sie Füße und Gangbild regelmäßig von einem Orthopäden checken
Weiterführende Informationen:
- Orthopädische Kinderversorgung – vierbaum.com
- Fußfehlstellungen bei Kindern – Netmoms.de
- Diagnose & Therapie – ifeelbetter.com
💡 Wusstest Du schon?
Laut Studien sind rund 85 % der Kinderschuhe zu klein – ein klarer Risikofaktor für spätere Fußprobleme. Also: Lieber einmal öfter messen und mit dem Kind gemeinsam passende Schuhe aussuchen!